Zwei Jahrzehnte nach Gründung des Roten Kreuzes haben fast alle europäischen Staaten eine nationale Hilfsgesellschaft eingerichtet und sind der Genfer Konvention beigetreten. In Nord- und Südamerika macht das Beispiel ebenfalls Schule. Und über das Osmanische Reich auch in Vorderasien und Nordafrika, dort dann unter dem Symbol des Roten Halbmonds. In den deutschen Staaten entwickelt sich das Rote Kreuz parallel auch zur Hilfsorganisation für Friedenszeiten. Den Frauenvereinen kommt dabei große Bedeutung zu, insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen. Gliederungen wie die Schwesternschaften, die Wasserwacht und die Sanitätskolonnen entstehen. Auch im Ausland kommt es zu ersten großen Friedenseinsätzen, so nach der Brandkatastrophe im norwegischen Aalesund und dem schweren Erdbeben auf Sizilien. 1901 wird Henry Dunant mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.