Dank der ausgefeilten und innovativen Mechanik gleiten die neuen fahrbaren Tragen auf jedem Untergrund fast stoßfrei dahin. So können die Sanitäter des Roten Kreuzes Verletzte schnell und sicher abtransportieren.
Dem Preußischen Zentralkomitee des Roten Kreuzes gelingt es in Kooperation mit dem Deutschen Kriegerbund innerhalb von fünf Jahren, 130 Sanitätskolonnen mit insgesamt 3.000 Mitgliedern aufzustellen. Die geschulten Männer sollen im Krieg den Transport von Verunglückten und Kranken übernehmen. Aber auch in Friedenzeiten ist ihre Hilfe gefragt. Ob bei Seuchen, Vergiftungen, Verbrennungen, Verkehrs-, Eisenbahn- oder Fabrikunfällen — sie wissen, wie man in Not geratene Personen transportiert und versorgt.
Zu ihrem wichtigsten Hilfsmittel werden dabei die fahrbaren Tragen, wie sie unter anderem von dem Genfer Arzt und Mitbegründer des Roten Kreuzes Louis Appia ab 1859 entwickelt worden sind. Sie sind so konstruiert, dass die Verletzten möglichst geringen Erschütterungen ausgesetzt sind. Manche werden von zwei Helfern bedient, andere nur von einem.
Die Luxusausführung ist die Sanitätskutsche; vereinzelt kommen auch Fahrrad-Sanitätswagen zum Einsatz. Mit dem Aufkommen der Automobile werden die meisten dieser Vehikel dann ausrangiert. Aber noch heute verwenden auch die motorisierten Sanitäter des DRK fahrbare Tragen, die technisch ausgefeilter sind, denen jedoch noch die gleichen Bauprinzipien zugrunde liegen wie ihren Pendants aus dem 19. Jahrhundert.