In einem früheren Hamburger Schlachthof richtet das Deutsche Rote Kreuz die größte Küche Europas ein und rettet damit tausende Kleinkinder vor dem Verhungern.
Der Winter 1946/47 wird der kälteste des Jahrhunderts. Vor allem der Norden Deutschlands leidet unter eisigen Temperaturen. Millionen von Menschen haben im Krieg alles verloren, sie hausen jetzt in Notunterkünften und müssen den Winter ohne Strom und Kohle überstehen. Die offiziellen Essensrationen decken gerade einmal ein Drittel des Bedarfs. Viele Kinder sterben an Unterernährung.
In dieser Situation beschließt der schwedische Rotkreuz-Präsident Graf Folke Bernadotte, den bedürftigen Kindern mit warmen Mahlzeiten beizustehen. Die Schwedenspeisung wird zu einer der größten vom Ausland finanzierten Massenspeisungen. Zwischen 1946 und 1949 kocht das DRK täglich rund 40.000 Essen, die in Berlin, Hamburg und dem Ruhrgebiet an Kinder zwischen drei und sechs Jahren ausgegeben werden. Hunderte ehrenamtlicher Helfer verteilen zweimal am Tag die nahrhafte Suppe, die direkt vor Ort und ausschließlich von den Kindern ausgelöffelt wird.